OT 27 – Ermione / Hermione

10,50

Gioachino Rossini: Ermione / Hermione
Text von Andrea Leone Tottola. Libretto Italienisch/Deutsch, übersetzt und herausgegeben von Reto Müller.
ISBN 978-3-96023-466-1 | Leipzig 2022, 136 Seiten, 12×19 cm, Klebebindung

Artikelnummer: 103227 Kategorie:

Beschreibung

Im griechischen Epirus befindet sich unter den Gefangenen aus dem trojanischen Krieg der kleine Astyanax, der letzte Thronfolger, den die Griechen als künftigen Rächer Trojas fürchten. Seine Mutter Andromache ist ihrem toten Gatten Hektor treu und weist alle Avancen des epirotischen Königs Pyrrhus zurück. Dieser verschmäht die leidenschaftliche Liebe der spartanischen Prinzessin Hermione, die auf sein Eheversprechen pocht. Orestes, seinerseits unsterblich in Hermione verliebt, verlangt als Botschafter der griechischen Allianz die Auslieferung von Astyanax. Attalos, Pyrrhus’ Gefolgsmann, beeinflusst Cefisa, um deren Herrin Andromache umzustimmen. Cleone sieht in Orestes ein Rachewerkzeug für ihre Gebieterin Hermione. Pylades, Orestes’ Freund, und Phoinix, der Berater des Königs, sehen aufgrund von Amors blindem Wüten einen neuen Krieg heraufziehen. Andromache willigt in die Hochzeit ein, um Pyrrhus den Schutz ihres Sohnes schwören zu lassen, entschlossen, danach Hektor in den Tod zu folgen; Hermione macht Orestes Hoffnungen, wenn dieser sie mit der Ermordung von Pyrrhus rächt…

In Ermione lotete Rossini 1819 mit einer hyperbolischen Ausdruckskraft die Grenzen seines Musiktheaters aus. Seine Befürchtung, „der Stoff ist zu tragisch“, täuschte ihn nicht: Die Oper machte laut einer Zeitung „nicht sonderlich Glück, obwohl, wie er selbst sagte, mehr Gutes darin stecke als in den meisten Opern, die von ihm bisher mit Beifall aufgeführt wurden“. Sie verschwand sofort in der Versenkung und Rossini wurde nachgesagt, dass er sie für die Nachwelt bestimmt habe. Erst unsere Zeit hat in diesem hochdramatischen Werk den „ernsten“ Rossini kennen- und schätzen gelernt. In dieser Ausgabe der Reihe Operntexte ist der vollständige Wortlaut, wie er von Rossini vertont wurde, abgedruckt und übersetzt.