der Deutschen Rossini Gesellschaft e.V.
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Band 3
Gioachino Rossini: L’equivoco stravagante / Die verrückte Verwechslung
Text von Gaetano Gasbarri. Libretto Italienisch/Deutsch, übersetzt und
herausgegeben von Reto Müller.
ISBN 978-3-86583-644-1 | Leipzig 2012, 148 Seiten, 12x19 cm, Klebebindung,
€ 8,--. Bestellung
Der arme Ermanno ist heimlich in Ernestina,
die philosophiebesessene Tochter des neureichen Bauern Gamberotto,
verliebt. Die Diener Frontino und Rosalia
unterstützen den Jüngling und führen ihn als Lehrer Ernestinas
in das Schloss Gamberottos ein. Dessen dümmlicher Schwiegersohn in spe,
Buralicchio, erreicht in seiner Eifersucht die umgehende Entlassung
des Hauslehrers. Frontino ersinnt einen Brief, wonach Ernestina ein als Mädchen
verkleideter und vom Militär desertierter Kastrat sei. Buralicchio fällt
darauf herein, doch anstatt die Verlobte einfach zu verlassen, zeigt er den
vermeintlichen Eunuchen beim Militärkommandanten an. Ernestina wird ins
Gefängnis geworfen. Ermanno kann seine Liebe beweisen, indem er der Geliebten
mit einer Uniform zur Flucht verhilft. Der gelackmeierte Buralicchio verzichtet
auf die seiner nicht würdige Braut, und Gamberotto erteilt Ermanno und
Ernestina den Segen..
Rossinis dritte Oper, 1811 auf ein etwas anstößiges Libretto von
Gaetano Gasbarri in Bologna entstanden und nach nur drei Aufführungen von
den Behörden abgesetzt, fristet auch heute noch ein Schattendasein, obwohl
sie in mancher Hinsicht als Prototyp seiner künftigen zweiaktigen Buffo-Opern
gelten darf. In der Reihe Operntexte wird der vollständige Wortlaut, wie
er von Rossini vertont wurde, abgedruckt und übersetzt. Ergänzend
sind alternative Passagen aus dem gedruckten Libretto der Uraufführung
in den Text aufgenommen.
Band 8
Gioachino Rossini: L'occasione fa il ladro / Gelegenheit macht Diebe
Text von Luigi Prividali. Libretto Italienisch/Deutsch, übersetzt und herausgegeben
von Reto Müller.
ISBN 978-3-96023-104-2 | Leipzig 2017, 154 Seiten, 12x19 cm, Klebebindung,
€ 8,--. Bestellung
In einer Gaststätte auf dem Weg nach Neapel macht der Lebemann Don
Parmenione die Bekanntschaft eines anderen Reisenden, der unterwegs
ist, um eine ihm als Braut versprochene, aber bislang unbekannte Frau zu heiraten.
Nach dessen Aufbruch bemerkt Parmeniones Diener Martino, dass
der Fremde versehentlich den falschen Koffer mitgenommen hat. Die beiden finden
in dem gewaltsam geöffneten Reisegepäck Wertsachen, Papiere und ein
Porträt der vermeintlichen Braut, von dem Parmenione so hingerissen ist,
dass er sie selbst heiraten will: Er wird sich als Graf Alberto
ausgeben! Derweil erwartet die Marchesa Berenice beklommen
ihren Bräutigam. Sie verlangt von Ernestina, die von ihrem
Onkel Don Eusebio als Zofe im Haus aufgenommen wurde, dass
sie ihre Identitäten tauschen, um den Zukünftigen auf die Probe zu
stellen. So treffen gleich auf Anhieb die passenden Liebenden aufeinander, aber
bevor die beiden ganz unterschiedlichen Paare zu einer Doppelhochzeit zusammenfinden,
müssen erst alle Verwechslungen ausgeräumt werden.
Der vierte von fünf Einaktern, den Rossini 1812 für das Venezianer Kleintheater San Moisè schrieb, ist eine der drei Farse, zu der ihn der clevere Impresario Antonio Cera verpflichtet hatte, voraussagend, dass der junge Komponist „in wenigen Jahren der Glanz Italiens sein wird“. Rossini vertonte ein Textbuch seines Freundes Luigi Prividali, der aufgrund von wenigen Anregungen aus einer französischen Komödie eine originelle Burletta dichtete, in der das Quiproquo durch eine Kofferverwechslung ausgelöst wird. Rossini komponierte die mitreißende Musik dazu in nur elf Tagen. In dieser Ausgabe der der Reihe Operntexte wird der vollständige Wortlaut, wie er von Rossini vertont wurde, abgedruckt und übersetzt.
Band 10
Gioachino Rossini: Tancredi / Tankred
Text von Gaetano Rossi. Libretto Italienisch/Deutsch, übersetzt und herausgegeben
von Reto Müller.
ISBN 978-3-96023-266-7 | Leipzig 2019, 226 Seiten, 12x19 cm, Klebebindung,
€ 12,--. Bestellung
In dem 1005 von den Mauren unter Solamir bedrohten Syrakus verbünden sich
die bislang verfeindeten Familien. Argirio verspricht seinem
einstigen Gegner Orbazzano die Hand seiner Tochter Amenaide,
die auch Solamir als Friedenspfand verlangt. Deren Vertraute Isaura
weiß um ihre Liebe zu dem verbannten Tankred, dessen
Rache man fürchtet. Ihm und allen Verrätern droht die Todesstrafe.
Tankred ist mit seinem Vertrauten Roggiero inzwischen inkognito
in Syrakus eingetroffen und sehnt sich nach Amenaide. Ein Brief, in dem sie
Tankred zur Herrschaft über ihr Herz und die Stadt aufforderte, wird abgefangen
und als Botschaft an Solamir missverstanden. Sie nimmt das Todesurteil auf sich,
um den geächteten Geliebten nicht zu verraten. Dieser rettet sie in einem
Gottesurteil im Duell gegen Orbazzano, obwohl auch er sie für schuldig
hält. Erst zuletzt erkennt er ihre Unschuld. Beim glücklichen Ende
triumphiert die Liebe, während in der tragischen Fassung der verwundete
Tankred bei der Trauung mit Amenaide sein Leben aushaucht.
Tancredi, 1813 für das Gran Teatro La Fenice in Venedig komponiert, ist der erste große Erfolg einer ernsten Oper von Rossini, der sich bereits mit komischen Opern einen Namen gemacht hatte. In der Fassung für Ferrara ersetzte der Komponist das konventionelle glückliche Ende durch eine experimentelle, sehr realistische Sterbeszene. Eine dritte Fassung für Mailand kombinierte neue und bisherige Elemente und stellte das Happy End wieder her. Hierauf basierte der Siegeszug von Tancredi und seinem berühmten „Di tanti palpiti“, die das Rossini-Fieber alsbald überall entfachten. In dieser Ausgabe der Reihe Operntexte ist der vollständige Wortlaut dieser drei Fassungen abgedruckt und übersetzt.
Band 13
Gioachino Rossini: Il turco in Italia / Der Türke in Italien
Text von Felice Romani. Libretto Italienisch/Deutsch, übersetzt und herausgegeben
von Reto Müller.
ISBN 978-3-86583-572-7 | Leipzig 2011, 196 Seiten, 12x19 cm, Klebebindung,
€ 10,--. Bestellung
In der Umgebung von Neapel ist der Dichter Prosdocimo auf der
Suche nach dem Stoff für eine komische Oper. Er stößt auf eine
Gruppe Zigeuner, darunter Zaida, die einst von dem türkischen
Fürsten Selim aus dem Serail verstoßen wurde. Dieser
ist gekommen, um das schöne Italien kennen zu lernen. Die kapriziöse
Fiorilla lässt sich sofort mit ihm ein und bringt damit
ihren ältlichen Ehemann Geronio und den heimlichen Liebhaber
Narciso zur Verzweiflung. Der Dichter ist begeistert über
die Verwicklungen, die ihren Höhepunkt erreichen, als Zaida Selim erkennt
und mit Fiorilla in Streit gerät. Selim, dem es weder gelingt, Fiorilla
von Geronio loszukaufen, noch sie zu entführen, versöhnt sich schließlich
mit Zaida. Geronio gibt vor, seine Frau zu verstoßen, nimmt sie aber angesichts
ihrer Reue wieder auf, während Narciso Besserung gelobt. Nach all diesen
Irrungen, die die Liebe umso stärker aufleben lässt, ist der Dichter
zufrieden mit seiner Handlung nach dem wahren Leben.
Rossinis dreizehnte Oper, 1814 auf ein Libretto von Felice Romani für
die Mailänder Scala entstanden, ist heute eine seiner meistgespielten komischen
Werke. In der Reihe Operntexte wird der vollständige Wortlaut, wie er von
Rossini vertont wurde, abgedruckt und übersetzt. Ergänzend wurden
nicht vertonte Passagen aus dem gedruckten Libretto der Uraufführung sowie
später hinzugekommene alternative Musiknummern in den Text aufgenommen.
Band 14
Gioachino Rossini: Sigismondo / Sigismund
Text von Giuseppe Foppa. Libretto Italienisch/Deutsch, übersetzt und herausgegeben
von Reto Müller.
ISBN 978-3-96023-012-0 | Leipzig 2016, 168 Seiten, 12x19 cm, Klebebindung,
€ 10,--. Bestellung
Polens König Sigismondo heiratete Aldimira,
Tochter des ungarischen Königs Ulderico. Sigismondos Vertrauter
Ladislao verliebte sich in sie. Aus Rache für die erteilte
Abfuhr ließ er sie untreu erscheinen, worauf Sigismondo ihren Tod befahl.
Fünfzehn Jahre später fühlt er sich vom Geist Aldimiras verfolgt.
Diese lebt nach ihrer Rettung als Zenovitos angebliche Tochter
Egelinda in einer einsamen Hütte. Ladislaos Schwester Anagilda
hofft unterdessen auf den Thron. Ulderico will sich nach langer Gefangenschaft
für den Tod seiner Tochter rächen. Sigismondo und Ladislao stoßen
auf Egelinda und sind verstört von der Ähnlichkeit mit der tot geglaubten
Königin. „Egelinda“ ist bereit, sich als „Aldimira“
auszugeben, um den Rachefeldzug zu stoppen. Während Ulderico Sigismondo
besiegt, werden beide Zeuge, wie Ladislao Egelinda zu töten versucht. Er
gesteht seine Missetaten, und ein Brief, den sein Handlanger Radoski
aufbewahrt hat, rehabilitiert Aldimira, die ihre wahre Identität wieder
annehmen kann und ihrem Gatten verzeiht.
Sigismondo entstand 1814 für das Teatro La Fenice in Venedig,
wo die Oper auf Unverständnis stieß. Die psychologische Ausnahmesituation
des Titelhelden bot Rossini Gelegenheit für eine experimentelle Oper in
Hinblick auf sein Debüt im künstlerisch viel progressiveren Neapel.
So wird die Koloratur verstärkt als dramatisches Ausdrucksmittel eingesetzt.
Rossinis „Wahnsinns-Oper“ beschließt seine erste Schaffensphase
und ist das Präludium zu seiner Reifezeit. In dieser Ausgabe der Reihe
Operntexte ist der vollständige Wortlaut, wie er von Rossini vertont wurde,
abgedruckt und übersetzt.
Band 15
Gioachino Rossini: Elisabetta regina d’Inghilterra / Elisabeth Königin
von England
Text von Giovanni Schmidt. Libretto Italienisch/Deutsch, übersetzt und
herausgegeben von Reto Müller.
ISBN 978-3-96023-397-8 | Leipzig 2021, 180 Seiten, 12x19 cm, Klebebindung,
€ 12,--. Bestellung
Lord Norfolk neidet Leicester den Triumph
nach dessen Sieg über die Schotten. Der Heerführer, den Elisabeth
insgeheim liebt, hat blind vor Liebe die Tochter der Thronrivalin Maria Stuart
geheiratet. Er bemerkt, dass seine Frau Mathilde und ihr Bruder
Heinrich ihm als schottische Gefangene gefolgt sind und vertraut
sich ausgerechnet Norfolk an, der jedoch alles der Königin verrät.
Tief getroffen, entlarvt sie öffentlich die Ehe. Als Bedingung für
die Begnadigung des Paares und Heinrichs verlangt sie die Auflösung der
Ehe, doch Leicester zerreißt das Scheidungsdokument. Norfolk, wegen seiner
Falschheit verbannt, wiegelt das Volk zur Befreiung von Leicester auf. Dieser
erfährt von Norfolk, dass er Mathilde gleich wiedersehen wird, lehnt es
aber ab, gegen den Thron zu rebellieren. Elisabeth kommt als Liebende, um Leicester
zu befreien. Mathilde und Heinrich verhindern Norfolks Attentat auf die Königin.
Gerührt verzeiht Elisabeth Leicester und den Kindern ihrer Feindin. Sie
entsagt der Liebe, um fortan nur noch zu regieren.
Mit Elisabetta gelang es Rossini 1815, die Neapolitaner in ihrem glorreichen Teatro di San Carlo von seiner Musik zu überzeugen, mit der er bereits ganz Norditalien erobert hatte. Die Oper feierte emblematisch die Rückkehr der Bourbonen und ihre konziliante Politik nach dem napoleonischen Interregnum. Sie bildet den Anfang von Rossinis künstlerisch wichtigster Phase mit ihren neun für Neapel komponierten ernsten Opern. Nach diesem Zyklus präsentierte Rossini Elisabetta mit zwei Änderungen 1822 auch in Wien. In dieser Ausgabe der Reihe Operntexte ist der vollständige Wortlaut, wie er von Rossini für beide Fassungen vertont wurde, abgedruckt und übersetzt.
Band 17
Gioachino Rossini: Il barbiere di Siviglia / Der Barbier von Sevilla
Text von Cesare Sterbini. Libretto Italienisch/Deutsch, übersetzt und herausgegeben
von Reto Müller.
ISBN 978-3-96023-531-6 | Leipzig 2023, 296 Seiten, 12x19 cm, Klebebindung,
€ 14,--. Bestellung
Der Graf von Almaviva hat mit seinem Diener Fiorello
Madrid verlassen, um einer jungen Frau zu folgen, in die er sich unsterblich
verliebt hat. Doktor Bartolo, der sein reiches Mündel Rosina
selbst heiraten und vor einer Abwerbung durch den Adeligen schützen will, hat
sie zu sich nach Sevilla geholt, wo der Graf nun inkognito als Lindoro die Gefühle
Rosinas erkunden möchte. Zufällig trifft er auf seinen früheren Bediensteten
Figaro, der inzwischen Barbier in Sevilla ist und Zugang zum
Hause Bartolos hat. Gegen reichlich Gold ist er bereit, dem Grafen zu helfen.
Er setzt Bartolos Angestellte Berta und Ambrogio schachmatt
und erfährt, dass der mit dem Arzt verbündete Musiklehrer Don Basilio
von der Anwesenheit des Grafen in Sevilla weiß und ihn durch Verleumdung vertreiben
will. Bartolo macht Rosina glauben, dass Lindoro und Figaro sie in die Arme
des ihr unbekannten Grafen treiben wollen. Dieser gibt sich schließlich selbst
als Almaviva zu erkennen und befreit Rosina durch die gegenseitig herbeigesehnte
Heirat von der Tyrannei Bartolos, dem er ihre Mitgift überlässt.
Konzipiert für den Startenor Manuel García, vertonte Rossini Beaumarchais’ Komödie Der Barbier von Sevilla unter dem Titel Almaviva oder Die unnütze Vorsicht in kürzester Zeit in Rom. Die Uraufführung am 20. Februar 1816 im Teatro Argentina wurde ein Fiasko, das sich schon in der zweiten Aufführung zu einem Triumph verwandelte und die Oper unter ihrem eigentlichen Titel zum nie mehr nachlassenden Siegeszug um die Welt führte. Nach einer Einleitung zur Entstehung, zum Erfolg und zur Legendenbildung der Oper ist in dieser Ausgabe der Reihe Operntexte der vollständige Wortlaut der Partitur Rossinis, der Textvarianten aus dem Libretto von Cesare Sterbini und einiger bedeutender Alternativarien abgedruckt und übersetzt.
Band 18
Gioachino Rossini: La gazzetta / Die Zeitung
Text von Giuseppe Palomba. Libretto Italienisch/Deutsch, übersetzt und
herausgegeben von Reto Müller.
ISBN 978-3-86583-875-9 | Leipzig 2014, 208 Seiten, 12x19 cm, Klebebindung,
€ 12,--. Bestellung
Der neureiche Neapolitaner Don Pomponio hat seine Tochter Lisetta
mit den besten Attributen zwecks Heirat in der Zeitung inseriert, unwissend,
dass das Mädchen Filippo liebt, den pfiffigen Inhaber
des Pariser Gasthauses, wo sie abgestiegen sind. Der Weltenbummler Alberto
verliebt sich in Doralice, die er für die inserierte Frau
hält, doch deren Vater Anselmo verspricht sie seinem Geschäftspartner
Traversen. Filippo muss sich als Ehemann von Madama
la Rose ausgeben, ohne Lisetta darüber informieren zu können.
Diese vermasselt deshalb seine Verkleidungskomödie, mit der er als reicher
Quäker Don Pomponios Heiratswettbewerb gewinnen wollte. Nach weiteren Verwechslungen,
Missverständnissen, Streitereien, Verkleidungen, einem Duell und einer
Ohnmacht gelingt es den beiden Paaren, bei einem Maskenball zu entkommen und
zu heiraten. Die übertölpelten Väter können nur noch ihren
Segen geben.
La gazzetta ist die einzige komische Oper, die Rossini für Neapel
schrieb. Sie weist als Besonderheit die spezielle Herausforderung einer neapolitanischen
Dialektrolle auf. Die Oper entstand 1816 zeitlich ziemlich genau zwischen den
beiden Meisterwerken Il barbiere di Siviglia und La Cenerentola, in deren Schatten
sie immer stand. Sie verdient aber ebenfalls Beachtung, umso mehr als das lange
verschollene Quintett aus dem 1. Akt vor Kurzem entdeckt wurde. In der Reihe
Operntexte ist der vollständige Wortlaut, wie er von Rossini vertont wurde,
abgedruckt und übersetzt.
Band 23
Gioachino Rossini: Adelaide di Borgogna
Text von Giovanni Schmidt. Libretto Italienisch/Deutsch, übersetzt und
herausgegeben von Reto Müller.
ISBN 978-3-86583-578-9 | Leipzig 2011, 140 Seiten, 12x19 cm, Klebebindung,
€ 8,--. Bestellung
Die Oper hat eine Begebenheit aus der italienischen Geschichte des frühen Mittelalters zum Gegenstand. Adelheid von Burgund muss sich auf der Festung Canossa dem Belagerer Berengar, der des Mordes an ihrem Gatten, König Lothar, bezichtigt wird, ergeben. Adalbert, der Sohn Berengars, der sie aus Liebe und vor allem aus politischem Kalkül des Vaters heiraten will, um die Regentschaft über Italien zu legitimieren, wird von ihr abgewiesen. Sie hat Otto den Großen um Hilfe gebeten. Otto, der mit seinem Heer in die Lombardei einmarschiert, wird von Berengar und Adalbert nach Canossa gelockt. Während Otto die Rechte Adelheids bekräftigt, sich in sie verliebt und sie vor den Altar führt, wird er von den Usurpatoren angegriffen, kann aber fliehen. Als er wieder die Oberhand gewinnt und Berengar gefangensetzt, weigert sich Adalbert zunächst, seinen Vater gegen Adelheid auszutauschen, worauf seine Mutter Eurice dieser heimlich zur Flucht verhilft und so die Rückkehr ihres Gatten ermöglicht. Otto besiegt die Usurpatoren, kann Adelheid heiraten und sein nunmehr um Italien erweitertes Deutsches Reich mit ihr teilen.
Rossinis dreiundzwanzigste Oper, 1818 auf ein Libretto von Giovanni Schmidt
für das römische Teatro Argentina entstanden, ist auch heute noch
eine seiner am wenigsten gespielten ernsten Werke. In Hinblick auf die szenische
Aufführung beim Rossini Opera Festival 2011 in Pesaro ist für die
Reihe Operntexte der vollständige Wortlaut, wie er von Rossini vertont
wurde, abgedruckt und übersetzt worden. Ergänzend wurden nicht vertonte
Passagen aus dem gedruckten Libretto der Uraufführung sowie eine später
hinzugekommene alternative Musiknummer in den Text aufgenommen.
Band 25
Gioachino Rossini: Adina
Text von Gherardo Bevilacqua Aldobrandini. Libretto Italienisch/Deutsch, übersetzt
und herausgegeben von Reto Müller.
ISBN 978-3-86583-645-8 | Leipzig 2012, 78 Seiten, 12x19 cm, Klebebindung,
€ 6,--. Bestellung
Der Kalif von Bagdad möchte die junge Sklavin Adina heiraten, welche ihn an seine einstige Geliebte Zora erinnert. Das Mädchen hegt Zuneigung zu dem geduldigen und rücksichtsvollen Herrn und stimmt schließlich der Heirat zu. Während die Hochzeit anberaumt wird, tritt plötzlich Selimo vor sie, der tot geglaubte Geliebte. Seine Vorwürfe über ihre Untreue entkräftet Adina mit der Zustimmung zur Flucht, welche mit Hilfe des Gärtners Mustafà vorbereitet wird. Der Kalif gewährt schweren Herzens Adinas Bitte nach Aufschub der Hochzeit, doch erst die Warnung seines Wächters Alì macht ihn argwöhnisch. Die nächtliche Flucht des Paares wird vereitelt, Selimo soll hingerichtet werden. Als Adina in Ohnmacht fällt, findet der Kalif ein Medaillon an ihrem Hals, das sie als seine und Zoras Tochter ausweist. Selimo wird im letzten Moment vor dem Tod gerettet, und Adina kann ihn mit väterlicher Zustimmung heiraten.
Rossinis Adina (später mit dem Untertitel Il califfo di Bagdad)
ist 1818 in Bologna als Privatauftrag für Lissabon entstanden. Rossini
ließ ein noch nicht vertontes zweiaktiges Buffo-Libretto von Felice Romani
zu einer halbernsten Farsa umarbeiten und konzentrierte das Drama auf die Charakterzeichnung
einer von widersprüchlichen Emotionen hin- und hergerissenen Seele. In
der Reihe Operntexte wird der vollständige Wortlaut, wie er von Rossini
vertont wurde, abgedruckt und übersetzt. Ergänzend sind alternative
Passagen aus dem gedruckten Libretto der Uraufführung von 1826 in den Text
aufgenommen.
Band 26
Gioachino Rossini: Ricciardo e Zoraide
Text von Francesco Berio di Salsa. Libretto Italienisch/Deutsch, übersetzt
und herausgegeben von Reto Müller.
ISBN 978-3-86583-784-4 | Leipzig 2013, 134 Seiten, 12x19 cm, Klebebindung,
€ 8,--. Bestellung
Agorant herrscht zur Zeit der Kreuzritterzüge über Nubien. Er hat Hyrkan, einen Fürsten asiatischer Herkunft, vertrieben, weil ihm dieser die Hand seiner Tochter Zoraide verweigerte. Das Mädchen hat den Vater aus Liebe zu dem Paladin Richard verlassen, ist aber von Agorant entführt worden. Dessen eifersüchtige Gattin Zomira intrigiert gegen Zoraide. Der fränkische Gesandte Ernest verlangt ihre Freilassung, während der als Afrikaner verkleidete Richard sie unter einem Vorwand sprechen kann. Zoraide widersetzt sich weiterhin Agorants Anträgen und soll mit Gefängnis bestraft werden, sofern sich kein Verteidiger findet. Hyrkan stellt sich unerkannt dem Zweikampf, während der verkleidete Richard Agorant vertreten muss. Dieser siegt, wird jedoch von Zomira enttarnt und gefangen gesetzt. Sie verhilft den Liebenden erst zur Flucht und lässt sie dann festnehmen, um sie der Rache des betrogenen Königs auszuliefern. Im letzten Moment können die Kreuzritter Richard befreien, der Agorant das Leben schenkt, während Hyrkan dem Paladin die Hand seiner Tochter gewährt.
Ricciardo e Zoraide ist Rossinis fünfte „Reformoper“ für Neapel, die
dort 1818 Triumphe feierte und von dem Komponisten in Wien und Venedig auch
in einaktigen Fassungen präsentiert wurde. Bis Mitte der 1830er-Jahre wurde
die Oper regelmäßig gespielt, um dann vollständig von den Bühnen zu verschwinden
und nur 1990 und 1996 in Pesaro eine Wiederaufnahme zu erleben. Mit der konzertanten
Aufführung in Bad Wildbad 2013 soll dem einstigen Erfolg nachgespürt werden.
In dieser Ausgabe der Reihe Operntexte ist der vollständige Wortlaut, wie er
von Rossini vertont wurde, abgedruckt und übersetzt.
Band 27
Gioachino Rossini: Ermione
Text von Andrea Leone Tottola. Libretto Italienisch/Deutsch, übersetzt
und herausgegeben von Reto Müller.
ISBN 978-3-96023-466-1 | Leipzig 2021, 136 Seiten, 12x19 cm, Klebebindung,
€ 10.50. Bestellung
Im griechischen Epirus befindet sich unter den Gefangenen aus dem trojanischen Krieg der kleine Astyanax, der letzte Thronfolger, den die Griechen als künftigen Rächer Trojas fürchten. Seine Mutter Andromache ist ihrem toten Gatten Hektor treu und weist alle Avancen des epirotischen Königs Pyrrhus zurück. Dieser verschmäht die leidenschaftliche Liebe der spartanischen Prinzessin Hermione, die auf sein Eheversprechen pocht. Orestes, seinerseits unsterblich in Hermione verliebt, verlangt als Botschafter der griechischen Allianz die Auslieferung von Astyanax. Attalos, Pyrrhus’ Gefolgsmann, beeinflusst Cefisa, um deren Herrin Andromache umzustimmen. Cleone sieht in Orestes ein Rachewerkzeug für ihre Gebieterin Hermione. Pylades, Orestes’ Freund, und Phoinix, der Berater des Königs, sehen aufgrund von Amors blindem Wüten einen neuen Krieg heraufziehen. Andromache willigt in die Hochzeit ein, um Pyrrhus den Schutz ihres Sohnes schwören zu lassen, entschlossen, danach Hektor in den Tod zu folgen; Hermione macht Orestes Hoffnungen, wenn dieser sie mit der Ermordung von Pyrrhus rächt…
In Ermione lotete Rossini 1819 mit einer hyperbolischen Ausdruckskraft
die Grenzen seines Musiktheaters aus. Seine Befürchtung, „der Stoff
ist zu tragisch“, täuschte ihn nicht: Die Oper machte laut einer
Zeitung „nicht sonderlich Glück, obwohl, wie er selbst sagte, mehr
Gutes darin stecke als in den meisten Opern, die von ihm bisher mit Beifall
aufgeführt wurden“. Sie verschwand sofort in der Versenkung und Rossini
wurde nachgesagt, dass er sie für die Nachwelt bestimmt habe. Erst unsere
Zeit hat in diesem hochdramatischen Werk den „ernsten“ Rossini kennen-
und schätzen gelernt. In dieser Ausgabe der Reihe Operntexte ist der vollständige
Wortlaut, wie er von Rossini vertont wurde, abgedruckt und übersetzt.
Band 30
Gioachino Rossini: Bianca e Falliero
Text von Felice Romani. Libretto Italienisch/Deutsch, übersetzt und herausgegeben
von Reto Müller.
ISBN 978-3-86583-961-9 | Leipzig 2015, 136 Seiten, 12x19 cm, Klebebindung,
€ 8,--. Bestellung
Venedig hat eben eine spanische Verschwörung niedergeworfen. In der allgemeinen Freude versöhnen sich auch zwei verfeindete Senatoren: Contareno gewährt die Hand seiner Tochter Bianca dem verliebten Capellio. Der Doge Priuli verkündet die Wiederinkraftsetzung des Rats der Drei, der jeglichen Kontakt zu ausländischen Mächten mit dem Tod bestraft. Biancas Hoffnung, den siegreichen Heerführer Falliero heiraten zu dürfen, wird jäh durch die väterlichen Drohungen zerstört. Falliero vereitelt die erzwungene Hochzeit. Bei dem von Biancas Amme Costanza ermöglichten Treffen muss Falliero über die angrenzende spanische Botschaft fliehen, wird ergriffen und angeklagt. Vom Ratskanzler Pisani erfährt er von der vermeintlich vollzogenen Hochzeit Biancas. Überraschend tritt diese auf, um ihn zu verteidigen. Capellio verhindert Contarenos Rache, indem er als einziger des Dreierrats die Beurteilung durch den Senat verlangt. Dieser spricht Falliero frei, und als Contareno seinen Widerstand endlich aufgibt, steht dem glücklichen Ausgang nichts mehr im Wege.
Bianca e Falliero von 1819 ist Rossinis letzte für die Mailänder
Scala geschriebene Oper. Ein hochverzierter Belcanto ist das dramatische Stilmittel
dieses Viererkonflikts. Nicht zuletzt wegen der hohen vokalen Ansprüche
setzte sich die Oper weder zu Rossinis Zeiten noch nach ihrer Wiederentdeckung
in Pesaro 1986 durch. Nach nur drei Inszenierungen und einer Studioaufnahme
lässt eine neue szenische Produktion in Bad Wildbad 2015 dem Werk Gerechtigkeit
widerfahren. In dieser Ausgabe der Reihe Operntexte ist der vollständige
Wortlaut, wie er von Rossini vertont wurde, abgedruckt und übersetzt.
Band 31
Gioachino Rossini: Maometto II
Text von Cesare Della Valle. Libretto Italienisch/Deutsch, übersetzt und
herausgegeben von Reto Müller.
ISBN 978-3-96023-122-6 | Leipzig 2017, 202 Seiten, 12x19 cm, Klebebindung,
€ 12,--. Bestellung
Dem venezianischen Negroponte steht die Erstürmung durch Sultan Mehmed II. bevor. Während Condulmiero für die Aufgabe plädiert, entflammt der junge Calbo den Kriegsrat dafür, bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen. Der Statthalter Paolo Erisso möchte seine Tochter Anna mit Calbo vermählen. Doch diese liebt bereits Uberto, den Herrn von Mytilene. Erisso entlarvt den unbekannten Liebhaber als Lügner, da er seinerzeit selbst mit Uberto in Venedig weilte. Mehmed kann dank eines Verrats in die Stadt eindringen. Erisso und Calbo weigern sich, ihre verschanzten Soldaten zur Aufgabe zu bewegen. Als Anna sich dem Sultan zu Füßen wirft, erkennt sie entsetzt „Uberto“. Mehmed bietet ihr seine Hand an und will Erisso und Calbo, den er für ihren Bruder hält, verschonen. Anna sieht als Ausweg zwischen Liebe und Loyalität nur den Tod. Sie lässt sich von ihrem Vater mit Calbo vermählen und ermöglicht es den beiden Männern, dank Mehmeds kaiserlichem Siegel die Gegenoffensive zu organisieren. Dem wütenden Geliebten gesteht sie, dass Calbo nun ihr Gatte ist, und erdolcht sich vor seinen Augen.
Maometto II markiert einen Wendepunkt in Rossinis Karriere, da er ab 1820, als das Werk in Neapel entstand, nur noch eine Oper pro Jahr komponierte und dafür mehr Zeit verwendete. Diese „experimentelle“ Oper ist fast „durchkomponiert“ und enthält musikalische Blöcke, die ganze Szenenwechsel überwinden. Die Fassung für Venedig (1822) ist konventioneller und weist ein glückliches Ende auf. In dieser Ausgabe der Reihe Operntexte ist der vollständige Wortlaut beider Fassungen, wie sie von Rossini vertont wurden, abgedruckt und übersetzt.
Band 33
Gioachino Rossini: Zelmira
Text von Andrea Leone Tottola. Libretto Italienisch/Deutsch, übersetzt
und herausgegeben von Reto Müller.
ISBN 978-3-96023-180-6 | Leipzig 2018, 184 Seiten, 12x19 cm, Klebebindung,
€ 12,--. Bestellung
Die griechische Insel Lesbos wird von Machtkämpfen erschüttert. Azor war es gelungen, Polidor den Thron zu entreißen. Um den legitimen König zu schützen, versteckte ihn seine Tochter Zelmira in der Gruft seiner Ahnen. Sie gab vor, dass er sich im Cerestempel aufhalte, den Azor sogleich niederbrennen ließ. Daher wird sie des Vatermordes bezichtigt. Inzwischen wurde der Usurpator von Leukippos umgebracht, um den machthungrigen Antenor zu begünstigen, der Zelmira dieser Tat beschuldigt. Als Zelmiras Gatte Ilos nach Lesbos zurückkehrt, wird auch er von ihrer Ruchlosigkeit überzeugt, zumal Leukippos sie glaubhaft des versuchten Gattenmordes bezichtigt. Zelmiras kleiner Sohn wird von ihrer Vertrauten Emma in Sicherheit gebracht. Ilos entdeckt zufällig, dass Polidor noch lebt, als sich Zelmira dessen Versteck von Antenor entlocken lässt. Sie bringt damit sich und ihren Vater in Lebensgefahr, doch im letzten Moment werden beide von Ilos gerettet. Der Thron wird dem rechtmäßigen Herrscher zurückgegeben und Zelmira muss als Gattin, Tochter und Mutter nicht mehr um die Ihrigen bangen.
Zelmira ist die letzte Oper, die Rossini für Neapel schrieb, aber die erste, die er für ein ausländisches Publikum konzipiert hat und 1822 persönlich in Wien zur Aufführung brachte. Sie ist klassizistischer als die anderen, „experimentellen“ neapolitanischen Opern, aber in instrumentaler und harmonischer Hinsicht von einer nie dagewesenen Reichhaltigkeit. In Wien fügte er eine Arie für Emma hinzu, und in Paris richtete er das Finale für Giuditta Pasta neu ein. In dieser Ausgabe der Reihe Operntexte ist der vollständige Wortlaut dieser drei Fassungen abgedruckt und übersetzt.
Band 34
Gioachino Rossini: Semiramide / Semiramis
Text von Gaetano Rossi. Libretto Italienisch/Deutsch, übersetzt und herausgegeben
von Reto Müller.
ISBN 978-3-86583-701-1 | Leipzig 2012, 150 Seiten, 12x19 cm, Klebebindung,
€ 8,--. Bestellung
Semiramis, die an Stelle ihres verstorbenen Gatten Ninos über Assyrien regiert, ist aufgefordert, einen neuen König zu bestimmen. Der junge Feldherr Arsakes ist nach Babylon zurückgekehrt, wo er auf die Hand der Prinzessin Azema hofft, die von Geburt an dem legitimen Thronfolger Ninias versprochen war. Da dieser aber als tot gilt, wird sie auch von dem indischen Fürsten Hidrenus und von dem nach der Krone trachtenden Satrapenführer Assur begehrt. Der Hohepriester Oroes weiß, dass Ninos vor fünfzehn Jahren vergiftet wurde. Als Semiramis überraschend Arsakes zum neuen König und zu ihrem Gatten bestimmt, erscheint der Geist des Ninos, der von Arsakes zunächst ein Sühneopfer verlangt. Oroes übergibt Arsakes das Racheschwert Ninos‘ und enthüllt ihm, kein anderer als dessen Sohn Ninias zu sein; ein Brief, den der sterbende König hinterließ, entlarvt Assur und Semiramis als seine Mörder. Arsakes hofft, dass sein Rivale das Opfer sein werde, und ersehnt Gnade für seine Mutter. An Ninos‘ Grab vollzieht sich die Strafe der Götter…
Rossinis Semiramide ist 1823 in Venedig entstanden und
ist seine letzte für Italien geschriebene Oper. Als Quintessenz seines
italienischen Belcanto-Stils war sie das Muster für eine ganze Generation
nachfolgender Komponisten und entzieht sich einer Einordnung als klassisches
oder romantisches Werk. In der Reihe Operntexte ist der vollständige Wortlaut,
wie er von Rossini vertont wurde, abgedruckt und übersetzt. Ergänzend
ist das alternative Finale aus dem Libretto der von Rossini betreuten Pariser
Aufführung von 1825 in den Text aufgenommen worden.
Band 35
Gioachino Rossini: Il viaggio a Reims / Die Reise nach Reims
Text von Luigi Balochi. Libretto Italienisch/Deutsch, übersetzt und herausgegeben
von Reto Müller.
2., durchgesehene Auflage | ISBN 978-3-86583-876-6 | Leipzig 2017, 172 Seiten,
12x19 cm, Klebebindung, € 10,--. Bestellung
Im Badehotel „Zur Goldenen Lilie“ in Plombières
beschließt eine internationale Gesellschaft, nach Reims aufzubrechen,
um der Salbung Karls X. zum König von Frankreich beizuwohnen. Die französische
Gräfin von Folleville fällt in Ohnmacht, weil ihre
Modesachen bei einem Kutschenunglück beschädigt wurden. Der russische
Graf von Libenskof und der spanische Admiral Don Alvaro
drohen sich wegen der polnischen Marchesa Melibea zu duellieren,
doch die harmonischen Klänge der römischen Improvisationskünstlerin
Corinna beschwichtigen sie. Diese wird von dem englischen Lord
Sidney heimlich geliebt und von dem französischen Schwerenöter
Chevalier Belfiore hofiert. Der italienische Gelehrte Don
Profondo erstellt ein Inventar aller persönlichen Gegenstände,
doch der deutsche Major Baron von Trombonok hat erfahren, dass
die Reise mangels Pferden abgesagt werden muss. Die Besitzerin des Hotels, Madame
Cortese, bringt Trost mit einer Einladung nach Paris, wo die Rückkehr
des Königs gefeiert werden soll. Die Gesellschaft lässt einstweilen
mit ihren Hymnen die königliche Familie in einem Fest vor Ort hochleben.
Die Krönungsfeierlichkeiten von 1825 kamen Rossini gerade recht, um seine
erste Oper für Frankreich zu präsentieren. So komponierte er als Leiter
des Italienischen Theaters nochmals eine italienische Nummernoper, bevor er
sich mit einer französischen Opéra auseinandersetzte. Trotz des
Publikumserfolges zog er Il viaggio a Reims nach nur drei Aufführungen
zurück. Das für die zehn größten Sänger seiner Zeit
geschriebene Gelegenheitswerk wurde erst 1984 rekonstruiert und hat seither
einen beispiellosen Siegeszug um die ganze Welt angetreten. In dieser Ausgabe
der Reihe Operntexte ist erstmals der vollständige Wortlaut, wie er von
Rossini vertont wurde, abgedruckt, übersetzt und kommentiert.
Band 39
Gioachino Rossini: Le Comte Ory / Graf Ory
Text von Eugène Scribe. Libretto Französisch/Deutsch, übersetzt
und herausgegeben von Reto Müller.
ISBN 978-3-96023-029-8 | Leipzig 2016, 146 Seiten, 12x19 cm, Klebebindung,
€ 8,--. in Vorbereitung (erscheint im Juni 2016) Bestellung
Während der Abwesenheit der Kreuzritter hat der liebeshungrige Graf Ory nicht nur Alice und die anderen Dorfmädchen im Visier, sondern vor allem die Gräfin von Formoutier, die mit Dame Ragonde und weiteren Frauen zurückgezogen auf ihrem Schloss lebt, gebunden an den Schwur, keinen Mann hineinzulassen. Begleitet von seinem Gefährten Raimbaud gibt sich Ory als Eremit aus. Isolier, sein ahnungsloser Page, liebt ebenfalls die Gräfin und weiht den Eremiten in seine Pläne ein: als Pilgerin verkleidet ins Schloss zu gelangen, und ihr Liebe als Heilmittel gegen ihre Schwermut zu empfehlen. Der Erzieher des Grafen entlarvt Ory just in dem Moment, als er der gutgläubigen, vom Schwur entbundenen Gräfin ins Schloss folgen will. Am Abend desselben Tages bitten Ory und seine Gefährten, als Pilgerinnen verkleidet, um Asyl. Nachts schleicht er in das Gemach der Gräfin, doch statt dieser liebkost er Isolier, der sich ebenfalls dort eingefunden hat. Dem übertölpelten Ory bleibt nur noch die Flucht, als die Kreuzritter um Mitternacht heimkehren.
Während ganz Paris 1828 mit Spannung auf seine große Oper Guillaume
Tell wartete, nutzte Rossini die Gunst der Stunde und komponierte überraschend
Le Comte Ory, wobei er weite Teile seiner 1825 zurückgezogenen Krönungsoper
Il viaggio a Reims bearbeitete und ergänzte. Mit dem pikanten Sujet, basierend
auf einem Vaudeville, etablierte Rossini eine komische Oper mit durchkomponierten
Rezitativen auf der Bühne der altehrwürdigen Opéra. In dieser
Ausgabe der Reihe Operntexte ist der vollständige Wortlaut, wie er von
Rossini vertont und in der neuen kritischen Ausgabe wiederhergestellt wurde,
abgedruckt und übersetzt.
Band 40
Gioachino Rossini: Guillaume Tell / Wilhelm Tell
Text von Étienne de Jouy und Bis. Libretto Französisch/Deutsch, übersetzt
und herausgegeben von Reto Müller.
ISBN 978-3-86583-783-7 | Leipzig 2013, 214 Seiten, 12x19 cm, Klebebindung,
€ 12,--. Bestellung
Um 1300 leiden die innerschweizerischen Gebiete unter dem Joch des österreichischen Landvogts Gessler. Wilhelm Tell verurteilt die Liebe zwischen dem Einheimischen Arnold Melchtal und der habsburgischen Prinzessin Mathilde. Die Ermordung des alten Melchtal wird zum Auslöser der Erhebung der Urner, Schwyzer und Unterwaldner, die unter der Führung von Tell, Arnold und Walter Fürst auf der Rütliwiese über dem Vierwaldstättersee einen Bund schließen. Als Tell bei einem Fest die Verneigung vor Gesslers Hut verweigert, wird er gezwungen, einen Apfel vom Kopf seines Sohnes Jemmy zu schießen. Obwohl der Schuss gelingt, soll Tell ins Gefängnis überführt werden. Er kann fliehen und den Tyrannen töten. Unterdessen haben Arnold und die Eidgenossen Altdorf von den Besatzern befreit. Die Schweizer feiern die wiedererlangte Unabhängigkeit, und Mathilde bekennt sich zu Arnold und seinen Landsleuten.
Rossini komponierte Guillaume Tell 1828/29 in Paris für die königliche
Oper, deren Produktionssystem mehr Musik verlangte, als tatsächlich aufgeführt
werden konnte. Vor und nach der Premiere vom 3. August 1829 wurden Stücke
gestrichen. Außerdem richtete der Komponist selbst 1831 eine reduzierte
dreiaktige Fassung mit einem neuen Finale ein. Rossinis letztes Bühnenwerk
wurde die musikalische Bibel seiner Nachfolger und ist nie ganz von den Bühnen
verschwunden. In dieser Ausgabe der Reihe Operntexte ist der vollständige
Wortlaut sämtlicher Musikstücke, wie sie von Rossini vertont wurden,
abgedruckt und übersetzt.
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© DRG, 3. Mai 2023